Kolumne in Unsere Windhunde, Deutscher Windhund Zucht- und Rennverband, Mai 2012 – Vor einiger Zeit hat man mich gefragt, ob ich in einer regelmäßigen Kolumne über Themen und Fragen berichten möchte, die die Whippetszene bewegen. Das habe ich gerne zugesagt, stehe aber nun vor einem fast unlösbaren Problem. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
Diese Sendung ist hier eigentlich nur selten auf dem Programm. Aber gestern abend, nach zwei V2’s und dem gefühlt hundersiebten Reserve-CAC bei Herrn Blümel in Gelsenkirchen, stand faules Abschlaffen ganz oben auf der Liste. Der V.I.P.-Hundeprofi kam da gerade recht.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das ist eine blöde Phrase, die eigentlich schnell in die ewigen Sprücheklopfer-Jagdgründe entsorgt gehört, aber ganz unerwartet passt sie plötztlich.
Nass ist nicht gleich nass! Zumindest nicht für Whippets. Es gibt verschiedene Sorten des Nass-Werdens und natürlich auch dessen krampfhafter Vermeidung. Wie und wann das Nass toleriert oder sogar freiwillig aufgesucht wird, wird von Fall zu Fall sehr genau abgewägt und spontan entschieden.
Ist das der Crowdstopper? Ja! Und dann war eigentlich alles klar. Stefan Raghammer (Adagio Whippets) hatte alles aufgefahren, was er an prominenten Whippets im Augenblick zu bieten hat. Schön, die Hunde mal live zu sehen, doch nicht ganz so schön für die, die schon vor Richtbeginn ihre Felle schwimmen sahen.
Ja, ganz eindeutig! Und es ist gemein, wankelmütig und herzlos. Mr.Clark nennt sie nur noch die kalte Frida. Denn eigentlich ist sie seine Freundin. Das war sie schon immer. Sie waren äußerlich kein Traumpaar, aber in ihrem tiefsten Innern immer ein super Team.
Am Wochenende auf der Doppel-Schau in Haan-Hochdahl haben Hund und Mensch heldenhaft ihre Leidensfähigkeit unter Beweis gestellt. Anhaltender Bindfadenregen am Samstag und kalter Wind mit leicht quer gehendem Regen am Sonntag schürten echte Zweifel.
Der Film Boxing Helena von der US-amerikanischen Regisseurin Jennifer Chambers Lynch beeindruckte ihn so sehr, dass der seine Whippetzucht nach ihm benannte. Doch so obsessiv wie der Chirurg Nick Cavanaugh an seiner Helena festhält, ist das Verhältnis des belgischen Züchters Bart Scheerens zu seinen Whippets zum Glück nicht. Ganz im Gegenteil, analytisch und mit sehr viel Weitsicht plant und erhält er seine ganz spezielle Linie, die ihm schon große Erfolge gebracht hat.
Der Sonntag mutete an, als hätte man den British-Dog-Day 2 Wochen vorgezogen. Es gab Apple-Pie, viele kleine Union-Jacks, zwei britische Richterinnen und 112 Whippets. Das ist knackig viel (in Donaueschingen waren es etwa 120), entsprechend war zahlreiche, hochkarätige Konkurrenz zu erwarten. Und die kam auch.
Preisabsprachen, Wucher, Nepp! Damit ist es nun vorbei. Denn endlich hat eine wackere Dame den Mut gehabt, Transparenz in eine für den Laien vollkommen verwirrende Preispolitik zu bringen. Schon lange fragen wir uns, wie zum Henker die Preise für Whippet-Welpen zustande kommen. Was treibt das Züchterkartell um? In geradezu mafiösen Strukturen sorgen sie für fest betonierte Preise. Auf der Suche nach einem Welpen fühlt sich der Hundeliebhaber, wie zu Beginn der Sommerferien an einer Tankstelle.…