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@ National Geographic: Greyhounds sind Windhunde, aber nicht alle Windhunde sind Greyhounds

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National Geographic veröffentlichte Mitte Oktober einen sehr interessanten Artikel über die Geschichte und das nahende Ende der Greyhound-Rennen in Florida. Leider verschluckte ich mich beim Lesen immer wieder an dem Begriff Windhund.

Wenn sich die Zehennägel hochkrempeln

Greyhounds sind bekanntermaßen Windhunde. So wie Whippets, Afghanen, Barsois, Windspiele, Azawakhs, Salukis, Sloughis, Deerhounds und so weiter. In den USA liefen und laufen ausschließlich Greyhounds, die im englischen Original des Textes auch genau so bezeichnet werden. In der deutschen Übersetzung heißt es aber dann zum Bespiel : „Der Windhund ist die schnellste Rasse der Welt.“ Einem Windhundbesitzer krempeln sich bei einer solchen Formulierung verständlicherweise die Zehennägel hoch, denn Windhund ist ein Übergriff und keine spezielle Rasse.

Tierwohl gegen Tradition: Das Ende der Windhundrennen in den USA

National Geographic
Greyhounds auf der Bahn bei der WM-Revanche 2020 in Gelsenkirchen
Greyhounds auf der Bahn im Rahmen der WM-Revanche 2020 beim WRV Westfalen-Ruhr in Gelsenkirchen
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Der Übersetzer bzw. die Übersetzerin hätte wirklich leicht darauf kommen können, da die im Text erwähnten Lobbygruppen und Rescue-Vereine alle das Wort Grey oder Greyhound im Namen tragen, wie z.B Grey2K USA oder GTS Sunstate Greyhound Adoption.

Und plötzlich ist er weg

Da der Artikel an sich wirklich gut und sehr spannend ist, die Begrifflichkeiten aber irreführend sind, habe ich die Pressestelle von Disney Deutschland angeschrieben und auf die Verwechselung hingewiesen. Eine Antwort bekam ich nicht, aber kurz darauf war der Artikel auf der Seite von National Geographic nicht mehr am alten Platz. Entweder hatte die Redaktion ihn herausgenommen oder auf einen Platz geschoben, an dem ich ihn nicht mehr finden konnte. Ein paar Tage später war er wieder da und tatsächlich in einigen Passagen und Bildunterzeilen korrigiert. Doch die dicksten Klöpse blieben leider online, wie der in der Headline und der oberhalb der Grafik, in der es heißt „Der Windhund ist die schnellste Rasse der Welt.“ Naja, immerhin habe ich es versucht.

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Greyhound in der Box bei der WM-Revanche 2020 beim WRV Westfale-Ruhr in Gelsenkirchen
Greyhound in der Box im Rahmen der WM-Revanche 2020 beim WRV Westfale-Ruhr in Gelsenkirchen

Und wir müssen die Scherben aufkehren

Jetzt mal ehrlich, verlange ich zu viel? Schließlich bin ich was Windhunde angeht ein echter Insider. Oder darf ich von einem Medium, die sich mit perfekter Recherche und den besten Naturfotos unseres Planeten rühmt, verlangen, dass es die Bezeichnungen nicht durcheinander wirft? Schließlich lesen diese Artikel viele Menschen, die keine Windhundspezies sind. Wir Flitzpiepenhalter müssen dann die Scherben von der Straße kehren. Nein, das ist kein Sulki sondern ein Saluki! Nein Greenhorns gibt es nicht! Nein, dass sind keine kleinen Greyhounds sondern Whippets. Nein, Afghanen haben langes Fell und sind viel größer! Und gebetsmühlenartig: „Ja, das ist ein Windhund aber es gibt viele sehr unterschiedliche Windhundrassen.“ Ihr kennt das ja.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

1 Comment

  1. Hallo Karla,

    ein Jahr später lese ich Deinen Blogeintrag und bin nicht mehr überrascht, was @NationalGeographic betrifft. Den Kanal habe ich auf @Instagram abonniert. Einen großen, um es mit Deinen Worten zu sagen, Klops hat sich @NatGeo mit ihrem Post zum World Dog Day geleistet. Auf dem Bild ist offensichtlich eine Streunerhündin mit ihren säugenden Welpen zu sehen, der Titel „Wishing a Happy World Dog Day from Dhaka“ mutet dabei fast zynisch an. Mir blieb der Kloß im Hals stecken. Mein Eindruck war, dass sich da niemand einen Funken Gedanken gemacht hat, was dieses Bild aussagt. Fast, als hätte man einen blutigen Anfänger an diese Stelle im Marketing gesetzt. Noch schlimmer war der Gedanke, dass NatGeo damit Werbung für den Fotografen machen wollte, Inhalt egal. Mal im Ernst; ein seriöser und ernstzunehmender Fotograf würde diese Art von Werbung doch gar nicht haben wollen. Als jemand, der eine zeitlang intensiv und gerne fotografiert hat, zumindest nicht. Auf meine mehrmalige Aufforderungen an NatGeo auf IG, Stellung zu beziehen, ohne Resonanz, habe ich es mittlerweile aufgegeben, dorthin zu schreiben. Ich kann diese Zeitung nicht mehr ernst nehmen, was wirklich traurig wäre, da sie offensichtlich mittlerweile den Kommerz an erster Stelle stellen. Das Renomeé einer qualitätsvollen Recherche bzw. Magazins haben sie zumindest bei mir verloren.

    Habe lange nichts mehr von Euch gehört; hoffe, es geht Euch gut, dieser Tage?

    Viele liebe Grüße
    Snezana mit Leonardo

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