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Wir sind alle Tierquäler

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Kolumne in Unsere Windhunde, Deutscher Windhund Zucht- und Rennverband, September 2013 – Ja, das sind wir! Wir haben nämlich unsere Hunde in Donaueschingen ausgestellt. Dort haben wir sie über Stunden, ja über zwei Tage ununterbrochen gequält. Denn es waren am Samstag Mittags mehr als 30, genauer gesagt 38 Grad. Mir war das gar nicht klar, aber ich bin froh, dass mir wachsame Zeitgenossen die Augen geöffnet haben. Vermutlich wäre mir nie ein Licht aufgegangen und ich würde mein Leben als unverbesserliche Tierquälerin weiterführen.

Tatsächlich taumelte ich wohl naiv und blauäugig über die frisch gemähte Polowiese, als meine Hunde eigentlich schon dem Tode nahe waren. Ich habe nichts gemerkt, mein Mann nicht, meine Freunde nicht und niemand sonst. Aber von ganz weit weg, ob nun fünfzig oder fünfhundert Kilometer ist egal, konnte man es genau erkennen und auch gleich mit dem gehobenen Zeigefinger anprangern. Denn es prangert sich so schön und leicht. Versuchen sie es mal. Das geht viel leichter, als nachzufragen, als sich zu informieren, als vielleicht kurz Luft zu holen und nachzudenken. Man nimmt einfach die große Keule, haut kräftig drauf und schaut dann mal, wen oder was man getroffen hat.

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Dabei kann es natürlich passieren, dass der scharfe Prangerblick aus der weiten Ferne nicht alles erkennt. Dann ist der Informationsstand mehr als dürftig und sehr lückenhaft. Manchmal sind die Lücken in der Tat so groß, dass gleich mehrere zehn Meter lange, voll klimatisierte Wohnmobile hinein passen. Die etwas kleineren Lücken füllen dann locker die Whippets, Greyhound, Sloughis oder Salukis, die sich in diesen auf 22 Grad herunter gekühlten Kartons wohlig räkeln, während sie auf ihren Auftritt in Donaueschinger Ring warten. Mann, was ging es denen schlecht. Wohl ebenso schlecht ging es sämtlichen Hunden, die Spaziergänge am beschatteten Flussufer absolvieren und zu allem Übel auch noch im kühlen Wasser baden mussten. In die letzten Informationslöcher stopfe ich dann noch meine Jungs, die immer mal wieder im gut durchlüfteten Zelt lagen und über längere Zeiträume noch nicht einmal hecheln mussten. Aber das war vermutlich das erste Anzeichen ihrer Agonie, das ich in meinem blinden Ausstellerehrgeiz nicht erkannt habe.

Nein, jetzt mal ganz im Ernst. Auch in Donaueschingen wird es Menschen gegeben haben, denen das Wohl ihrer Hunde nicht so sehr am Herzen liegt, wie wir uns das im Grunde alle wünschen. Doch von dem Postament eines unbeteiligten, selbsternannten Oberaufsehers öffentlich alle Aussteller unter Generalverdacht zu stellen und somit in den Ruch, aus Ehrgeiz und Erfolgssucht die Gesundheit ihrer Hunde sträflich aufs Spiel zu setzen, ist mehr als infam.

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Rund 1100 Hunde waren gemeldet. Die hingen nicht ausschließlich an den Leinen international renommierter Züchter, denen ja so gern – unter der Nutzung der oben erwähnten Keule – Skrupellosigkeit vorgeworfen wird. Sie hängen auch an denen von ganz normalen Leuten, die gerne hin und wieder eine Ausstellung besuchen. Ganz besonders gerne die Windhundtage in Donaueschingen. Waren die nun alle vom Wahnsinn umjubelt, vom Ehrgeiz zerfressen oder einfach nur ahnungslos?

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

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