7:30 Uhr am Morgen. Das Herbstlicht verwandelt herkömmliches Kraut beziehungsweise Unkraut in Organismen, die in einer fernen Galaxie uns vollkommen unbekannte Planeten bevölkern könnten.
Bei Tageslicht sind diese Gewächse unscheinbar. Gerade jetzt im Oktober. Sie sind vertrocknet, blütenlos und schon sehr nahe an ihrem Wintertod. Abgesehen von den bis an die Zähne bewaffneten Brombeerbüschen, die vermutlich jede anzunehmenden Katastrophe locker überstünden. Sie wüchsen und wüchsen einfach immer weiter.

So gut getarnt, wie sie am Tage in ihrer Durchschnittsgräue sind, so spektakulär gegeben sie sich in der tief stehende Sonne. Einige sind fast kugelrund wie Abhörstationen. Kleine Tautropfen leuchten im Sonnenlicht, als sendeten sie unablässig verschlüsselte Botschaften tief ins All. Andere wiederum können spielend leicht von einem Aggregatzustand in den anderen wechseln. Es gibt Weise und Wächter, Extrovertierte und Bescheidene. Sie sind miteinander verbunden, kommunizieren, empfangen und senden. Lichtsignale, Telepathie, hochfrequente Töne? Wie sie sich austauschen, wird uns – wenn wir aktuellen Enthüllungen Glauben schenken wollen – wohl bald etwas verständlicher werden.