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The Daily Irrsinn

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Noch vor zwei Jahren war unsere Halde ein Paradies für Insekten, Nager und Raubvögel. Doch seitdem ein neuer Pächter die großen Wiesen bewirtschaftet, hat es sich ausgesummt. Es herrscht eine ohrenbetäubende Stille. Als die Wiesen noch wachsen durften Jedes Jahr im Juli war es soweit. Die Whippets konnten nur noch durch tunnelartige Gänge flitzen, weil das Gras auf den Wiesen so hoch gewachsen war, dass ich mich aufrecht stehend darin verstecken konnten. Manch Reh, Kitz,…

Dita von Teese trägt keine Schuld, aber ich habe so unfuckingfassbar die Nase voll! Mono und Hubi drehen seit mehr als vier Wochen derart hohl, dass ich keine passenden Worte finde. Sie kommen gar nicht mehr runter von ihrem Tripp, weil eine läufige Hündin nach der anderen mit purer, ganz sicher bösartiger Absicht unseren Lavendel markiert. Hubi weiß erst seit kurzem, dass er ein Mann ist. Ihm scheint allerdings ein Kugelblitz ins Hirn geschlagen zu…

Meine Serie „Leben im Lockdown“ ist abgeschlossen. Ich werde dieses Format aber in unregelmäßigen Abständen wieder aufnehmen, weil es mir großen Spaß macht. Heute verteilen wir unter anderem Oscars für einen Blockbuster. 23:30 Uhr – Unsere Gäste verabschieden sich. Ich nutze die Gelegenheit, gehe mit und lüfte noch einmal kurz die Hunde. Auf dem Weg um den Block denke ich, dass es uns allen gut tut, Freunde empfangen zu dürfen. Aus einem fremdem Haushalt wohlgemerkt!…

6:30 Uhr – Seit Montag gilt auch hier in NRW die Maskenpflicht. Das ist nicht das Gelbe vom Ei, aber ich werde mich zwangsläufig daran gewöhnen müssen. Zum Glück habe ich liebe Freunde, die eine Nähmaschine bedienen können. Im grobmotorischen in der Erde Buddeln bin ich hingegen ganz gut. Meinen Fingernägeln macht das nichts aus, denn sie sind ohnehin nur noch Karikaturen ihrer selbst. Oberflächlichkeiten sind auch wichtig 6:31 Uhr – Ein heißer Kaffee und…

7:00 Uhr – Es tut mir nicht gut, bis 7:00 Uhr zu schlafen, denn die erzwungene Entschleunigung betrifft mich hier zu Hause kaum. 5:30 Uhr ist perfekt. Dann kann ich in Ruhe einen Kaffe trinken, vor mich hin starren und wach werden. 7:00 Uhr ist viel zu spät. Ich hasse es, in Hetze den Tag zu beginnen. Grundsätzlich habe ich ja nichts gegen Tempo, aber bitte erst dann, wenn ich klar gucken kann. Zwischen Output…

6:30 Uhr – Hubi hat seit gestern 17:30 Uhr nicht mehr gepinkelt. Jetzt liegt er eng angekuschelt unter Toms Decke und macht nicht den Eindruck, als hätte er irgendeine Not. Mono folgt mir in die Küche und dreht sofort ab in den Innenhof. Er bibbert elendig, als er wieder rein kommt und seinen Gutenmorgenkeks in Empfang nimmt. Dann verschwindet er wieder in den Tiefen unserer Bettdecken. 7:00 Uhr – Die Nacht war kalt. Ich trage…

8:45 Uhr – Ich wollte noch einmal die Weite genießen, bevor der richtige, echte Lockdown kommt. Unsere Weite mit Mono und Hubi darin ausgelassen spielend. Wild und schön wie sie sind. Ich stand dort oben und ließ mir die kühle Luft ums Gesicht streichen. Der kleine Teich ist schon kleiner als noch vor ein paar Tagen, dachte ich. Nach den trockenen Sommern braucht der Boden dringend Wasser, dachte ich. Plötzlich kam mir alles fürchterlich unwirklich…

Bars, Restaurants, Clubs, alle sind dicht und seit gestern auch der Einzelhandel. Das Leben im Lockdown bringt Einschränkungen, die wir in dieser Form noch nie hatten, aber als gegeben hinnehmen müssen. Langeweile haben wir allerdings nicht. Die hatten wir noch nie. Hier ist so viel zu tun, dass es für die nächsten Monate reicht. Und wenn es nur das Setzen von Pflanzen ist. Mir macht das Spaß, denn im tiefsten Herzen ist das Großstadtkind in…

Der Wind ist kalt. Sturmtief Sabine hat sich zwar gerade nach Süden verzogen, doch ihre Ausläufer sind schneidender, als Madame selbst es war. Hudson trippelt neben mir. Er erwartet einen Ball, von dem er noch nicht weiß, dass ich ihn nicht habe. Mono stromert zufrieden vor mir her. Fünf Mal muss ich Hubi vorschicken. Kein Ball heute. Es geht auch ohne. Lauf einfach! Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen…

Wir sind manchmal chaotisch und manchmal sehr organisiert. Wir sind die ganz normalen Irren, die man überall trifft und die ganz normale irre Sachen erleben. Ob mit oder ohne Hunde, der alltägliche Wahnsinn holt uns immer wieder ein. Den Lift nicht auf dem Schirm „Hach, wie hübsch die Beiden!“ Ein Dame versperrte mir den Weg, als ich mich durch den engen Treppenaufgang eines Parkhauses quetschte. Ich hatte zwei ausgepumpte, vermatschte Whippets am Strick, dreckige Gummistiefel…