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Das Winterloch mit Bambi-Effekt

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Die wunderschöne Bezeichnung Winterloch musste ich dringend von Sandra Biesenbach übernehmen, denn sie hat ja so recht. Nach erstaunlich viel Sonne haben wir nun erstaunlich viel Regen, und die Jungs tun eigentlich nicht viel mehr, als unsagbar faul ‚rumzuliegen.
Raus an die Luft müssen sie dennoch. Bei diesem Sauwetter sollte man dann auf ein Regenloch setzen und die mauligen Hunde gegen ihre Willen in den Wald zerren. Wenn das Regenloch dann ausbleibt, wird man zwar ziemlich nass, ist aber mutterseelenallein im Wald. Das hat etwas Gutes.
 
Der Wald liegt still, die Tropfen prasseln melodisch von den Bäumen. Sind die Hunde einmal nass, ist es ihnen auch egal. Nur manchmalverharren sie kurz unter einem Busch, um sich zu schütteln. Gedankenverlorenes Schlendern ist sehr entspannend, trotz Regen.
Doch das Fehlen von lärmenden Menschen und ihren vierbeinigen Begleitern lässt auch bei den ständigen Bewohnern des Waldes eine relative Gelassenheit eintreten. So begab es sich, dass Mono nichtsahnend gleich drei Rehen förmlich zwischen die Beine stolperte. Das ist ein Moment, in dem man lernt, wie schnell aus einer Idylle ein chaotisches Durcheinander werden kann.

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Die Rehe sprangen auf. Mono startete durch. Mr.Clark wurde aufmerksam. Er startete ebenfalls durch. Beide verschwanden zwischen Brennesselbüschen. Mr.Clark stand plötzlich wieder auf dem Weg und kam auf Zuruf sofort. Die Freude darüber war allerdings getrübt, da gleichzeitig das Kleinteil mit Vollgas in Richtung des nahegelegenen Golfplatzes unterwegs war. Dort stehen fiese, kleine Stacheldrahtzäune.
Mr.Clark wurde sofort verhaftet. Rehe und Kleinteil waren außer Sichtweite. Die Überzeugung, dass etwas passieren würde, dass den Besuch unseres Tierarztes erfordern wird, setzte sich fest wie ein fetter Blutegel. Doch endlose zehn Minuten später kam ein bis zu den Ohren dreckiges, gut gelauntes und ganz offenbar unverletztes Mono-Tier des Weges marschiert. Freilauf beendet!
Den noch weiten Weg bis zum Auto musste das Jagdgeschwader dann im Stechschritt an der Leine gehen. Schön die Muskeln warm halten! Dicke Matschkrusten machten eine nähere Inspektion unmöglich, doch auch nach einer ausgiebigen Dusche waren weder an Mr.Clark noch an Mono irgendwelche Verletzungen zu entdecken. Das war pures Glück. Oder vielleicht auch nicht! Denn beide Hunde kennen den Wald wie ihre Westentasche. Mono läuft dort seit seiner 10 Lebenswoche Slalom. Er kennt die Tücken des Waldbodens, jede Kuhle, jedes Hinderniss. Ein ungeübter Whippet hätte sich auf dieser Hatz vielleicht die Knochen gebrochen.
Mono ist eine Seele von Hund, naturlieb, jeder Zeit ansprech- und abrufbar. Doch auch er ist ein Whippet und birgt ein nicht zu unterschätzendes Restrisiko. Das ist an diesem Tag mehr als deutlich geworden.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

Comments

  1. Pfff, noch einmal Glück gehabt und kein neues Fellmuster bei Mono durch den Stacheldraht…..drei Mal über die Schulter gespuckt…
    Ich weiß, wie das ist. Erst schlendert man vor sich hin und plötzlich sind sie da, die Waldtiere mit den wunderschönen Augen…..Hunde weg und das Herz schlägt einem bis zum Hals, die Knie werden weich…. ich bin dann so froh, wenn sie wieder da sind, könnte ihnen aber am liebsten zeitgleich mal ordentlich das Fell lüften….
    lG, Sandra

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