Ausprobiert

Test: Die Canon EOS 5Ds – Teil 1

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Ich hatte ein bisschen Schiss vor dem Pixelmonster EOS 5Ds aus dem Hause Canon. Himmel, wohin mit der Datenflut, dachte ich mir und putzte erst einmal meine Platte blitzblank.

Doch es kam dann gar nicht so schlimm wie erwartet. Mein Kartenleser wuppt ohne zu mucken die 80 MB großen RAWS. Mein iMac kaut manchmal ein bisschen länger, frisst aber artig alles, was ich ihm in den Napf tue.

Ein Rolls Royce Wraith?

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Ein 50,6 Megapixel auf einem CMOS-Vollformat Sensor! In Worten fünfzig Komma sechs Megapixel. Das ist mal richtig viel. Vergleiche: Die Canon 1 D X macht schon mit 18,1 Megapixeln Bilder, die über jeden Zweifel erhaben sind. Aus ihren RAWs kann man ohne Probleme extreme Ausschnittvergrößerungen machen. Die 5Ds hat fast, grob das zweieinhalbfache. Absurd? Braucht man nicht? Man braucht auch keinen Rolls Royce Wraith, aber er wäre sehr, sehr nice to have.

Das mit dem Brauchen und Nichtbrauchen ist ohnehin so eine Sache. Heute, nachdem ich die Canon 5Ds schon fast zwei Monate mit mir herumschleppe, weiß ich genau, wann ich sie brauche. Nicht immer, aber oft. Und dann am liebsten mit einem Weitwinkel. Ich habe nämlich das Gefühl, dass sie dann ihr Bestes geben kann. Die volle Pixelbreitseite sozusagen. Dabei kommt das Monster fast zurückhaltend daher. Im Vergleich zu der fetten 1D X wirkt es fast klein, aber unterschätzen sollte man es niemals.

Canon 5Ds - Canon 1D X
Zwei Boliden im Größenvergleich – Die Canon EOS 5Ds und die Canon EOS 1D X

Unendliche Weiten

Für harte Action ist die 5Ds in meinen Augen nicht gedacht. Nicht in erster Linie. Obwohl sie erstaunlich flott enorme Datenmengen von links nach recht schaufeln kann. 5 RAWs pro Sekunde, pro Stück in einer Größe von 30 bis etwa 80 MB kriegt sie im Highspeed-Modus locker hin. Nicht schlecht. JPGs kann man in Endlosreihe durchschießen, wobei ein sehr schnelles Medium natürlich hilfreich ist.

Perfekt ist die 5Ds für Architektur, bestimmt auch für Reportagen, People, das Studio und natürlich für Landschaften. Da ist sie unschlagbar. Am Abend des ersten Tages unserer LandMarks 2015 Tour habe ich fassungslos am Computer gesessen. Die Schärfe, die Detailtiefe, die Farben! Ich konnte nicht anders als ein WOW nach dem anderen in den Raum zu entlassen. Wir hatten aber auch ein wahnsinns Wetter!

Die Fotos oben in der Galerie zeigen 1:1 Ausschnitte in der Größe 1200 x 800 Pixel aus RAWs der Größe 8688 x 5792 Pixeln. Daneben immer die unbeschnittenen Originaldatein. Ich finde die Schärfe und die Detailtiefe einfach gigantisch. Die verkleinerten JPGs sind übrigens nicht nachgeschärft.

Viele Pixel, viel Speicher

Wer jetzt anfängt zu sabbern und sich denkt: Och, die 3.500 Euro Straßenpreis sind gar nicht mal so viel für eine Kamera dieser Qualität. Obacht! Canon adressiert mit dieser Kamera nicht ohne Grund die Profis der Zunft. Die Canon EOS 5Ds ist nichts für Anfänger. Wer die Canon-Menüs kennt wird sich sehr schnell zurecht finden. Ihre Bedienung ist denkbar einfach und übersichtlich. Daran liegt es nicht. Die Krux ist nicht das Machen der Fotos, sondern ihre Nachbearbeitung. Man muss diese unglaublichen Datenmengen speichern und verarbeiten können.

Zu schnell kommt Frust auf, wenn der Rechner unter der Last der riesigen Bilder in die Knie geht und Photoshop zwei Stunden braucht um eine 500 MB schwere Datei um drei Grad zu drehen. Ich arbeite mit den aktuellsten Versionen von Lightroom CC und Photoshop CC. Mein iMac ist keinesfalls schwachbrüstig, doch auch er kommt hin und wieder ins Nachdenken. Nicht dramatisch, aber er hat ordentlich zu ackern. So toll die Ergebnisse sind, daran muss man immer denken.

Die 5Ds bietet zwar die Möglichkeit, den Ausschnitt auf das 1,3 fache (30,5 Megapixel) bzw. das 1,6 fache (19,6 Megapixel) zu kappen, aber das wäre so, als würde man die Motorleistung des oben erwähnten Rolls Royce Wraith um 30 Prozent drosseln. Brrr…

Im zweiten Teil werde ich intensiver auf einzelnen Funktionen der Canon EOS 5Ds eingehen und dem ISO-Rauschen auf den monsterscharfen Zahn fühlen. Bis dahin!

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Hier noch ein paar Keyfacts zur Canon EOS 5Ds:

Typ – Digitale Spiegelreflexkamera
Zielgruppe – Profis
Best for – Studio / Landschaft / Portrait /Architektur
Gewicht– etwa 937 Gramm
Sensor – CMOS-Sensor 36 x 24 mm
Pixel effektiv – 50,6 MP
Bildprozessor – Dual Digic 6 Prozessor
Autofokus  – 61 Punkt Weitbereich / 41 Kreuzsensoren (alle individuell auswählbar), 5 Dual-Kreuzsensoren
Belichtungssteuerung – ca. 360.000 Pixel RGB+IR Messsensor (separater DIGIC 6 Prozessor)
ISO-Empfindlichkeit – Auto 100 – 6.400, erweiterbar auf: L: 50, H1: 12.800
Reihenaufnahmen – max. ca. 5 B/s (Geschwindigkeit wird für 510 JPGs oder 14 RAWS beibehalten)
Kartenschächte – 1 x Compact Flash, 1 x SD
Akku – hält einen ganzen Fototag
Best with – Weitwinkel-, Superweitwinkel- und Portraitobjektive
My two cent – meine große Liebe (neben der Canon EOS 1D X Mark II)

Preis: rund 3.500 Euro

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

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