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Das Whippetmeeting 2013 – Es geht doch!

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Die Käse-Sahne-Torte war wirklich lecker. Nur leider hat sie mir wie ein Stein im Magen gelegen, denn solche Fett- bzw Kalorienbomben ist er nicht gewöhnt. Da half noch nicht einmal Claudes Wohnmobil-Espresso. Wenn auch viele Leser nun fest mit dem Gegenteil rechnen, die Torte war tatsächlich die einzige Ursache für das leicht flaue Gefühl, das ich gestern Abend vom Whippetmeeting 2013 mit nach Hause brachte. Denn es lief rund und gesittet, wenn auch mit einem leicht stotternden Start.

Mars Test
Mars Testergebnis zu einem Whippet, dessen Probe versehentlich im „All-Breed-Test“ landete.

Ein kleines Missfire

Zu Beginn kündigte Barbara Thiel nämlich an, dass unsere Hoffnung Zuchtkommisionsmitglied in Gestalt von Claudia Bertelsbeck ihre Kandidatur aus persönlichen Gründen kurzfristig zurückgezogen hatte. Da die Natur einer Wahl aber nun darin besteht, dass man sich zwischen mindestens zwei Alternativen entscheiden kann, saß das Plenum etwas ratlos da. Ihm blieb lediglich die vielen Anwesenden recht unbekannte Heike Schneider. Man vertagte also die Entscheidung, wohl auch darauf setzend, dass sich im Laufe des Meetings vielleicht doch noch eine weitere kompetente Person finden würde, die das durchaus anspruchsvolle Amt übernehmen könnte.

Mars-Test mit Mond-Ergebnissen

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Auf dem Hintergrund der immer wieder ins Gerede kommenden Greyhoundeinkreuzungen in Whippet-Rennlinien hatten Petra Esser-Dannhauer und Heike Schneider unter anderem den Antrag gestellt, dass sich jeder Whippet, der zur Zucht eingesetzt werden soll, in Zukunft dem Mars-Rassetest unterziehen muss. So war es natürlich sehr hilfreich, dass Ursula Arnold (DNA Beauftragte des DWZRV) den neuen Test ausführlich vorstellte. Wie das aber oft so ist mit Neuentwicklungen, steckt auch dieses Testverfahren offenbar noch in den Kinderschuhen und ist weit weg von bombensicheren Ergebnissen.

Die korrigierte Version der gleichen Probe in „Windhunde“ getestet.

Denn Proben, die nicht als „Windhund“ gekennzeichnet sind, landen im All-Breed-Test (oben) und liefern Ergebnisse, über die man höchstens kichern kann. Die Korrektur, also die Zuordnung des gleichen Tests zu der Gruppe „Windhunde“, lieferte zumindest bei dieser speziellen Probe ebenfalls Zahlen mit sehr hohem Unterhaltungswert. Fazit: Der Test braucht Entwicklungszeit und Daten, Daten, Daten, um irgendwann in Zukunft mal aussagekräftig zu sein. In der Folge war es nur vernünftig, den Antrag offiziell zurückzuziehen.

Datenbank zur Erfassung von Krankheiten beim Whippet

Zu einem weiteren Antrag von Petra Esser-Dannhauer und Heike Schneider bewies Frau Dr.Rita Bennemann nicht nur ihre Sachkenntnis, sondern auch ihren bodenständigen Humor. Bereits 1986, so betonte sie, hätte sie eine Gesundheits- bzw. Krankheitsdatenbank für Whippets anlegen wollen, doch das hätte damals keinen Schwanz interessiert.

Nun ja, heute scheint das zum Glück anders zu sein, denn grundsätzlich hatte keiner der Beteiligten etwas gegen eine Sammlung von Daten, die eine repräsentative Übersicht über erbliche und erworbene Krankheiten der Whippetpopulation im DWZRV gibt. Zur Theorie kann man ja auch immer schick nicken, ich bin aber sicher, dass es in der Praxis mit der Transparenz schnell vorbei sein wird. Welcher Züchter wird gegenüber seinem ärgsten Konkurrenten zugeben, dass in seiner Linie Herzfehler oder Epilepsie vorkommen? Solange sich viele Züchter untereinander Spinnefeind sind und die Buschtrommeln mit Vorliebe Halbwahrheiten verbreiten, wird sich jeder genau überlegen, welche Informationen er an die Öffentlichkeit gibt.

Björn Fitz
Unser kommissarischer Verbandspräsident Björn Fritz.

Anonymisierte Daten ergäben zwar eine interessante Übersicht, wären aber langfristig für niemanden eine echte Hilfe. So bleibt nur zu hoffen, dass die Welpenkäufer und Whippethalter mit dem schon lange bei DWZRV angebotenen Gesundheitsfragebogen zu einem groben Überblick beitragen. In meinen Augen realitätsfern und fahrlässig war das Beharren einer Teilnehmerin darauf, dass es Herzkrankheiten beim Whippet gar nicht gibt.

Ich bin groß und steh‘ dazu

Jeder muss seine Grenzen kennen. Zu den Rennthemen kann ich nicht wirklich mitreden, das leidige Thema Größe ist mir allerdings sehr präsent. Der Antrag (ebenfalls Petra Esser-Dannhauer und Heike Schneider) auf Zulassung der sogenannten Nationalen Klasse für die Gebrauchshundeklasse fand ich sehr interessant. Doch bezugnehmend auf den Whippet-Standard bog Martin Haas, Obmann für das Windhundrennwesen im VDH, dieses Ansinnen recht flott ab. Es ging um Versoix, wie immer um den lächerlichen Schmu beim Einmessen zu großer Hunde und die Erkenntnis, dass aktuell nichts zu ändern ist, bzw. nur dann etwas zu ändern ist, wenn die Nachbarländer mit am Strang ziehen. Wackelige Messtische scheinen ein pressantes Thema zu sein. Für Whippets die an der Größengrenze liegen, so stelle ich mir vor, kann ein fester Untergrund beim Messen über Sein und Nichtsein entscheiden. Aber wenn doch fast alle deutschen Renner so toll im Maß sind, wozu diese Nervosität?

Ein neues ZKM!

Zur Freude aller stand später doch Claudia Bertelsbeck in der Tür und somit zur Wahl. Nun haben wir ein wenn auch nur kommissarisch, aber mit überwältigender Mehrheit ins Amt gehobene Zuchtkommissionsmitglied, das sowohl im Ausstellungring, als auch auf der Rennbahn zu Hause ist. Ganz sicher wird sie die Whippets gut vertreten und für alle ein offenes Ohr haben. Herzlichen Glückwunsch!

Barbara Thiel und Claudia Bertelsbeck
Moderatorin Barbara Thiel und das neue ZKM Claudia Bertelsbeck

Leider musste ich um 18:00 Uhr gehen, doch ganz im Gegensatz zum letzten Mal ging ich trotz der oben erwähnten Käse-Sahne mit einem guten Gefühl. Barbara Thiel hatte den Laden im Griff.  Sie moderierte souverän und mit viel Humor, lenkte die Debatte mit leichter Hand und sprang deeskalierend ein, wann immer es nötig war. Der WRV war ein perfekter Gastgeber und sorgte mit Mirkoanlage, Eintopf und Kuchen für eine tolle Grundstimmung. Letztere konnte noch nicht einmal ein Dame stören, die in der Pause wohl in ihren Eierlikör gefallen war und sich in rhythmischen Abständen zu nur schwer verständlichen Zwischenrufen hinreißen lies.

In das wie angekündigt proppenvolle Meeting wollte ich nicht auch noch meinen Kamerarucksack schleppen, deshalb seien mir bitte die grottenschlechten Handybilder verziehen.

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Vielen Dank an alle. Ich freue mich schon auf das Whippetmeeting 2014.

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Freie Autorin mit einem starken Hang zur Fotografie

13 Comments

  1. Sehr geehrte Frau Schwede,
    ein „netter“ Bericht von einem Meeting, sie haben aber versäumt, Ergebnisse dieses Meetings wieder zu geben. Als „alter“ Whippet-Liebhaber würden mich diese eher interessieren, als eine ihnen schwer im Magen liegende Torte -das tut mir übrigens sehr leid!

  2. Sehr geehrter Herr Senkbeil,

    dafür, dass sie Zitat „das Geschreibsel von K. Schwede überzogen und/oder überheblich“ finden, lesen sie es aber sehr genau.

    Zu ihrer Information: Das Meeting hat es geschafft, ein neues Zuchtkommissionsmitglied zu wählen. Das ist doch ein tolles Ergebnis. Viele Tagesordnungspunkte galten der Meinungsbildung und dem Versuch, ein allgemeines Stimmungsbild zur erstellen. Ich bin kein Gerichtsreporter, der einen Anspruch auf Vollständigkeit hat. Wenn sie alle Informationen mundgerecht serviert bekommen möchten, so werden sie demnächst wohl anwesend sein müssen.

    Entspannte Grüße

    • …ich habe doch Recht in Bezug auf „überheblich“ und „überzogen“, sie zeigen es wieder! Ich erwarte von ihnen keine Infos „mundgerecht“, das können sie nicht. Da ich lange Zeit nichts mehr mit der Rasse Whippet zu tun habe, mich aber dennoch interessiert, was an einem Meeting so „für die Rasse“ beschlossen wird -außer der Wahl eines ZKM- würden mich „echte“ Ergebnisse schon interessieren. Ob der Probleme der Rasse hätte ich schon etwas mehr erwartet…

  3. Herr Senkbeil,

    das Freischalten ihres Kommentars hat mir heute Morgen besonders viel Spaß gemacht. Ihnen scheint ja gar nichts peinlich zu sein.

    Entspannte Grüße

  4. … Slapstick oder Realsatire??
    Köstlich dieser Dialog zum Whippet-Meeting – der graue Montag ist gerettet!
    Gruss von Heidrun

    • Du bist die Hundertsiebte, die das fragt. 😉 Ich weiß nicht, wie die Frau heißt. Und wenn ich es wüsste, würde ich sie hier auch nicht bloßstellen. Aber peinlich war sie schon.

      Nunja, echte Ergebnisse, außer das Claudia nun ZKM ist, nicht wirklich. Aber ich war auch nicht bis zum Schluss da. Meine Informationen sind also nicht vollständig.

      Entspannte Grüße

  5. all den gentestfanatikerInnen empfehle ich einen artikel aus der rubrik epigenetik:
    http://www.sciencedaily.com/releases/2013/10/131023125616.htm

    und ergänzend zur wahlmodalität – in ösiland geht das, dass nur eine partei zur wahl steht und die sich dann auch als ordentlich gewählt fühlt. da könnt ihr in germany noch was lernen! 😀

    und zu anderen details in dem report – schmunzle ich fröhlich vor mich hin, sonst wird der beitrag am ende nicht freigeschalten … 😉

    • Mal abgesehen von extremem Schwachsinn, massiven Beleidigungen und Werbespam habe ich bisher immer noch jeden Kommentar freigeschaltet. Glaubst du sonst hätte der liebe Herr Senkbeil hier seinen Senf abgeben können? Obwohl, er bewegt sich mit seinen Bemerkungen schon sehr hart an der Spam-Grenze

      Entspannte Grüße

  6. wie schon erwähnt, schöne Zusammenfassung. Ich lach immer noch über die Äußerung von Fr. Dr. Bennemann 🙂

    Eine Sache finde ich ein bisschen schade. Du benutzt das Bild des Mars Tests eines im falschen Panel abgeglichenen Hundes. Das verzerrt das Bild ins Lächerliche, was nicht sein müsste. Wie Frau Arnold ja deutlich gezeigt hat, kann der Test schon Einiges nachweisen. Was die Mix-Aufschlüsselung angeht und auch die Bebilderung ist die Darstellung von Mars echt Murks!!! Hier wären Zahlen und Fakten sinniger gewesen. Oder eine Eingruppierung in das Clustering. Aber das bekommt man ja immerhin auf Anfrage.

    Genauso gut hättest du hier auch die Test-Auswertung eines 100% Whippet einstellen können und dann argumentieren, man braucht den Test nicht, sind ja alles 100%er 😉

    Was der Test auf jeden Fall – leider – zeigt, ist dass der Whippet nicht immer Whippet ist, auch wenn er so aussieht. Oder anders formuliert: Nicht bei allem, wo Whippet drauf steht, ist auch Whippet drin. Und an sich darf so etwas nicht sein…

  7. Petra, das erste Bild ist der Test mit dem falschen Panel, das zweite ist korrigierte Version, die mit dem Windhund-Panel abgeglichen wurde. Es liegt nicht in meinem Interesse, Test ins Lächerliche zu ziehen. 🙂

    Viele Dank und viele Grüße
    Karla

  8. Hi Karla,
    die Bilder sind die Auswertungen eine Mix-Anteils. Die hierin enthaltenen Informationen sind so überflüssig wie ein Kropf. Bezogen auf die Größe des Mix-Anteils am Gesamthund (ich schätze mal, der wurde mit einem Hundebildchen =25%) angegeben, bist du bezogen auf den Gesamtanteil bei unter 10%. Die angegebenen Rassen KÖNNTEN enthalten sein, resultieren dann aber aus weit zurückliegender Vergangenheit. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie den Rassen, die auf der ersten Seite der Auswertung dargestellt sind (vermutlich Whippet und / oder Grey) zuzurechnen.

    Außerdem besteht bei solchen Ergebnissen eigentlich ein klarer Zweifel, dass alles richtig ausgewertet wurde – entweder im Hinblick auf das Panel oder möglicherweise war auch die Qualität der Probe nicht einwandfrei.

    Ich gebe zu, dass ich auch meine Zweifel hatte, als ich meine Auswertung in Händen hielt. Die Darstellung ist komplett für die Füße. Reine Zahlen wären sinnvoller gewesen. Restzweifel bleiben leider – grade, wenn man ein wie von Dir dargestelltes Ergebnis erhält. Daher haben wir ja auch die Anträge zurück gezogen. 😉

    Für hardliner wäre aber schon das, was der Test kann, ausreichend. Er sagt dir: 100% Whippet oder nicht – egal wie hoch der Anteil an egal was ist. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt.

    Gespannte Grüße, Petra

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